3. Arbeitsaufgabe: Besorge dir den Text "Woyzeck" (Büchner) und lies ihn. Wir sehen auch den Film Woyzeck. Gib eine kurze Inhaltsangabe des Werkes und verfasse anschließend
a) eine Charakteristik von zwei FIguren aus dem Film. Eine davon muss der Woyzeck sein, die andere kannst du frei wählen. Stelle die Protagonisten einander gegenüber. Die Form bleibt dir überlassen!
b) Vegleiche im Anschliss Buch und Film und erkläre in Form einer Film-/Buchkritik welche Version du bevorzugst und warum!
c) Zum Schluss schreibe bitte einen Kommentar in dem du dir Gedanken darüber machst, wer heutzutage die sogenannten "Sprachlosen" unserer Gesellschaft sind, wie die dazu geworden sind oder wer sie dazu gemacht hat. Gib deinem Text eine passende (provokante) Überschrift!
3 Woyzeck – ein Drama
3.1 Inhaltsangabe
Woyzeck – geschrieben von Georg Büchner und als
unfertiges Dramenfragment 1837 hinterlassen. Erstmals gibt es Karl Emil Franzos
1879 als eine stark überarbeitete Fassung im Druck heraus. Das Drama besteht
aus vielen kurzen und für sich alleine stehenden Szenen. Diese Eigenschaft
zeichnet ein „offenes Drama“ aus. Die Reihenfolge der Szenen spielt keine
Rolle, sie können beliebig ausgewechselt und angeordnet werden.
Im Drama selbst geht es um das Leben des Franz Woyzeck –
eines armen Soldaten aus der „Unterschicht“ im 19. Jahrhundert. Mit seiner
Freundin Marie hat er vor ungefähr drei Jahren ein uneheliches Kind gezeugt. Um
diese beiden Menschen – die einzigen Freunde, die er hat – versorgen zu können,
arbeitet er jeden Tag hart und gibt all das Geld, das er verdient, an seine
kleine Familie ab.
Der Hauptmann, für den Franz arbeitet, unterdrückt ihn
ununterbrochen. Außerdem zeigt er ihm bei jeder gegebenen Gelegenheit, wie sehr
er als Vertreter der „oberen Schicht“ Woyzeck als Repräsentant der
„Unterschicht“ überlegen ist.
Da Woyzeck sich nicht sehr wohl fühlt und zusätzlich
unter Verfolgungswahn zu leiden scheint, sucht er den Doktor auf. Dieser bietet
ihm an, gegen Geld an einem Versuch teilzunehmen. Bei diesem Versuch gehe es
darum, die Wirkungen der sogenannten „Erbsendiät“ auszutesten. Der Doktor weiß,
wie er einen armen Bürger der Unterschicht locken kann und trifft mit der
Aussicht auf Geld genau ins Schwarze bei Woyzeck. Dieser verpflichtet sich
folglich dazu, jeden Tag nichts anderes als Erbsen zu sich zu nehmen.
Marie beginnt im Laufe der Zeit eine heimliche Affäre mit
dem Tambourmajor. Er macht ihr besondere Geschenke und umgarnt sie tückisch.
Marie weist ihn, als sie alleine bei ihr zu Hause stehen und er sie küssen
will, zuerst zurück. Kurz darauf kann sie jedoch der Anziehungskraft und dem
Charme, die von ihm ausgehen, nicht mehr widerstehen und lässt sich zu einem
Liebesakt mit ihm verführen. Sie plagen fürchterliche Schuldgefühle deswegen
und sie will es um jeden Preis vor Franz geheim halten.
Dieser erfährt zufällig von dem Hauptmann und dem Doktor
von seinem Nebenbuhler. Woyzeck kann es nicht fassen. Er entfernt sich von dem
Doktor, der nur an seinem körperlichen Befinden Interesse äußert, und dem Hauptmann,
der noch eher Verständnis für Woyzeck an den Tag legt.
Franz stellt Marie zur Rede, beschuldigt sie, von einer
Sünde befleckt zu sein, die so sehr stinkt, dass man die Engel aus dem Himmel
hinaus räuchern könnte. Marie bestreitet jeden Vorwurf, verbietet Franz aber
sie anzufassen.
Woyzeck lässt der Gedanke nicht los, dass Marie ihn
betrügen könnte. Er spioniert an einem Fenster vom Gasthaus, in dem Musik
gespielt und getanzt wird. Als er durch das Fenster blickt, sieht er Marie mit
dem Tambourmajor vergnügt tanzen.
Außer sich vor Wut und Verzweiflung läuft er durch Felder
und findet in der Nacht keinen Schlaf in der Kaserne.
Als Woyzeck sich gleichzeitig mit dem Tambourmajor im
Gasthaus befindet, kommt es zu einem kleinen Kampf, bei dem Woyzeck verliert.
Woyzeck will sich eine Pistole kaufen, hat aber nur genug
Geld für ein Messer. Er räumt sein Hab und Gut in der Kaserne auf und überlässt
alles seinem Kamerad. Dieser denkt wie alle anderen, dass Woyzeck an Fieber
leide, unternimmt jedoch nichts, um ihm zu helfen.
Woyzeck bricht mit Marie zu einem Spaziergang auf, der
bei einem See endet. Marie fühlt sich von Anfang an nicht sehr wohl in Franz‘
Gesellschaft und mit ihrem Bauchgefühl sollte sie auch Recht behalten: Woyzeck
ergibt sich seien inneren Stimmen und ersticht sie mit dem Messer. Das Ende
bleibt offen: Woyzeck will die Mordwaffe verschwinden lassen. Er wirft das
Messer in den See, watet hinein und wirft es weiter. Er entscheidet sich dazu,
seine Kleidung zu waschen, da sie mit Blut befleckt ist. Die letzten Worte von
zwei fremden Personen weisen darauf hin, dass sich nun auch Woyzeck das Leben
genommen hat.
Zwischen
dem Inhalt von Film und Buch bestehen keine gravierenden Unterschiede, einzig
die Szenen sind unterschiedlich angeordnet. Die Reihenfolge spielt jedoch keine
Rolle, da es sich bei diesem Werk um ein offenes Drama handelt.
3.2
Charakteristik
3.2.1
Franz Woyzeck
Woyzecks
Charakter zeichnet sich dadurch aus, dass er den klassischen unterwürfigen und
ungebildeten Bürger des 19. Jahrhunderts darstellt. Dieses Bild verstärkt der
Autor zusätzlich noch damit, dass er Woyzeck in die Rolle eines Soldaten
schlüpfen lässt. Er hat dadurch sowieso den Befehlen des Hauptmannes zu folgen,
aber dass er auch noch die Schikanen des Hauptmannes aushält und sich nicht
gegen ihn zu wehren weiß, zeugt davon, dass Woyzeck so oder so kein Mann mit
überragendem Selbstbewusstsein ist. Neben der Unterwürfigkeit spiegelt sich in
dem Handeln und der Beschreibung von Woyzeck aber auch Hektik und stetige Nervosität.
Woyzeck
stellt einen Bürger der unteren Schicht dar, der sich nicht auskennt, nichts in
Frage stellt was die obere Schicht anordnet oder sagt und dessen einzige
Bildung darin besteht, die Bibel gelesen zu haben, aus der er manchmal zitiert.
So zum Beispiel in der Szene, in der er den Hauptmann rasiert:
„Herr Hauptmann, der liebe Gott wird den
armen Wurm nicht drum ansehn, ob das Amen drüber gesagt ist, eh‘ er gemacht
wurde. Der Herr sprach: lasset die Kindlein zu mir kommen.“[1]
Woyzeck
spricht in diesem Zitat den unehelichen Sohn von ihm und Marie an. Marie liebt
der arme Soldat von ganzem Herzen, zumal sie auch den einzige Menschen in
seinem Leben darstellt, der ihm etwas bedeutet und dem er etwas bedeutet. Er
gibt ihr sein ganzes Einkommen, sei es noch so spärlich. Um sie und ihr Kind
erhalten zu können nimmt er niedrige Nebenarbeiten an, man kann es auch als
Drecksarbeiten bezeichnen. So lässt er sich auch nur vom Geld lenken, als er
dem Doktor erlaubt, sich als Versuchskaninchen für eine „Erbsendiät“ zur
Verfügung zu stellen. Diese Diät bringt ihn dazu, sich vor ihm selbst zu
entfremden. Die Nebenwirkungen der einseitigen Ernährung –Paranoia, anfängliche
Schizophrenie, bleiches Gesicht und erhöhter Puls – sind vielleicht sogar die
Auslöser für seinen Wutausbruch gegenüber seiner Geliebten, am Ende des Stücks.
3.2.2
Der Doktor
Der
Doktor mimt in diesem Stück die Rolle des Gebildeten. Er ist der einzige, der
wirklich von sich behaupten kann, Bildung genossen zu haben. Doch leider nutzt
er diese Bildung nicht nur, um seinen Mitmenschen zu helfen. Den Soldaten
Woyzeck betrachtet er als Casus, als Fall. Die Nebenwirkungen der
verschriebenen Erbsendiät findet er äußerst interessant. Der schlechte Zustand
des Patienten kümmert ihn nicht, das Einzige für das er Interesse zeigt, sind
die Erkenntnisse, die er durch sein Versuchskaninchen erlangt. Der Doktor hat
genau gewusst, wie er den Vertreter der unteren Schicht der Gesellschaft locken
kann – mit Geld. Er sieht sich selbst als überlegen gegenüber der Unterschicht
und nimmt sich somit automatisch das Recht heraus diese zu benutzen, ohne
Rücksicht auf Verluste. Der skrupellose Doktor sieht nur seine Laufbahn vor
Augen und schikaniert Woyzeck zusammen mit dem Hauptmann in aller
Öffentlichkeit noch zusätzlich.
3.3
Film- und Buchkritik
Woyzeck
– Geschrieben von Georg Büchner, hinterlassen als Fragment und verfilmt 1979
von Werner Herzog als Regisseur und Klaus Kinski in der Hauptrolle des Franz
Woyzeck. Der Stil des Buches wird im Film genauso wiedergegeben, wie man ihn
als Leser des Werkes empfindet. Die Kühle und das Dumpfe werden durch triste
Umgebungen, schmutzige Gassen und allgemein dunkelgehaltene Kulissen verdeutlicht.
Es mag sein, dass einige dadurch die Nähe zu den Schauspielern und der Handlung
selbst vermissen, aber meiner Meinung nach passt diese Distanz gegenüber den
Figuren perfekt in die Atmosphäre die sich ergibt, wenn man das offene Drama
liest.
Von
einem Film zu einem verschlüsselten Werk wie Woyzeck erwartet man sich
wahrscheinlich eher die Entschlüsselung und das Einfließen der Interpretation
des Regisseurs. Aber alleine durch den verzweifelten Woyzeck, den man immer nur
mit angespanntem Gesichtsausdruck und unsicherer Mine begegnet, wirkt die
Trostlosigkeit des Alltages überwältigend authentisch. Die Gedanken darüber,
was der Autor mit diesem Werk ausdrücken wollte und was er sich bei dem
Erstellen gedacht hat, kann sich jeder selbst machen. Die Meinung und
Sichtweise der Zuschauer wird nicht durch eine abgestempelte Interpretation des
Regisseurs getrübt oder verfälscht. Es ist eine Verfilmung eines Dramas mit dem
ursprünglichen Werk als Drehbuch.
Die
Untermalung durch die etwas eigenwillige Musik weckt das Gefühl von Unruhe und
immerwährender Nervosität. Die Sprache jedoch zeigt eine gewisse Volksnähe, da
immer wieder Dialekt gesprochen wird.
Abschließend
lässt sich sagen, dass für mich persönlich der Film nur die verfilmte
Theaterfassung darstellt, deren Kulissen sich als wahre Orte erweisen. Der Film
war weniger aufregend und spannend, ungeachtet des herausragenden
Hauptdarstellers Klaus Kinski.
Ich persönlich bevorzuge die
Buchform, da ich manche Dialoge im Film akustisch nicht verstanden habe. Außerdem
treten die Zusammenhänge im Buch viel stärker hervor als im Film.
3.4 Kommentar
Unterdrückt, ausgeschlossen,
diskriminiert – die „Sprachlosen“ im Zentrum einer „zivilisierten“ Gesellschaft
„Sprachlos“.
Nicht nur jene die nicht sprechen können sind es, im Gegenteil, viele die der
Sprache mächtig sind, könnte man so bezeichnen. In diesem Fall versteht man
unter „Sprachlos“ jene, die nicht die Fähigkeiten und Mittel besitzen, das zu
erreichen, was sie wollen oder was ihnen zusteht.
In
der heutigen Gesellschaft sieht und hört man oft von Verbrechen,
Menschenrechtsverletzungen, Diskriminierung und Unterdrückung. Was das mit den
„Sprachlosen“ zu tun hat? Mehr, als mancher vielleicht glaubt.
Im
Werk „Woyzeck“ von Georg Büchner erlebt man mit, wie der ungebildete, arme
Soldat Franz von der oberen Schicht schikaniert und ausgenutzt wird. Wieso
wehrt er sich nicht? Weil er weder die Macht dazu besitzt, noch die Bildung um
überhaupt etwas zu hinterfragen. Er nimmt alle Befehle und Behauptungen der
oberen Schicht für bare Münze. Ihm, als Vertreter der Unterschicht, ist keine
Bildung zuteil geworden, obwohl er bestimmt nicht dumm wäre.
Bildung
spielt auch in unserer heutigen Zeit eine wichtige Rolle. Die Zukunft eines
jeden Einzelnen liegt in deren Händen. Wie bereits Kant gesagt hat: „Tretet aus
eurer selbst verschuldeten Unmündigkeit hervor“. Jeder kann selbst entscheiden
wie er sein Leben meistert, aber einen Hauptbestandteil, der nötig ist, um
überhaupt etwas erreichen zu können, ist die Bildung. Jeder in Österreich hat
Zugang zu vielen öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Universitäten,
Weiterbildungskursen, Hochschulen, Fachschulen usw. Ganz anders sieht die
Situation in den armen Regionen der Welt aus. So haben zum Beispiel die Frauen
der Taliban keine Rechte. Nein sogar weniger Rechte als Tiere. Sie werden in
den afghanischen Gebieten ausnahmslos als Gebärmaschinen und Haushälterinnen
betrachtet. Es ist ihnen verboten zu arbeiten, etwas zu lernen, sich außerhalb
des Hauses ohne ihren Mann aufzuhalten, etwas anderes als die lange Burka zu
tragen und sogar laut zu lachen. Alle Frauen der Taliban leiden unter diesen
Vorschriften und können sich nicht gegen die Männer wehren. Bei einem Aufstand
werden sie gesteinigt, ausgepeitscht oder grausam misshandelt oder ermordet.
Sie sind wahrlich sprachlos.
Einen
Anteil der „Sprachlosen“ der Gesellschaft in Österreich macht ohne Zweifel die
ältere Schicht aus. Im Werk Sibirien von Felix Mitterer erhält man als Leser
einen Einblick in die Gefühlswelt eines alten Mannes, der von seinen Kindern in
ein Altersheim „deportiert“ worden ist. Er fühlt sich von den Trends der
modernen Welt überfordert, zu einem Kleinkind degradiert, im Stich gelassen von
seiner Familie und menschenunwürdig behandelt von dem Pflegepersonal. Es ist
nicht sehr abwegig, dass sich in Wirklichkeit viele alte Menschen als
Außenseiter sehen. In einer modernen Welt, in der der technische Fortschritt
mit jedem Tag voranschreitet, fühlt man sich schnell nicht mehr dazugehörig.
Das Problem liegt darin, dass viele Personen die alten Mitmenschen nicht mehr
beachten und sogar so weit gehen, sie zu diskriminieren. Um einem solchen
unvorteilhaften Wandel Einhalt gebieten zu können, ist mehr nötig als bloße
Erziehungsmaßnahmen gegenüber den Diskriminierenden. Keiner der alten Menschen
kann sich dagegen wehren, in ein Pflegeheim abgeschoben zu werden, vielleicht
plagen manche sogar ein schlechtes Gewissen, so viel von ihren Nachkommen
abzuverlangen. Doch angenommen jemand leidet an Alzheimer. Derjenige realisiert
nicht einmal mehr, dass die Wirklichkeit, die er sieht, nicht die ist, die
jeder andere sieht.
Doch
nicht nur die moderne Zivilisation leidet unter Unterdrückung und
Diskriminierung. Ein Teil der Weltbevölkerung leidet tagtäglich unter Existenzängsten
und verliert sogar jeden Tag ein Stück mehr des Lebensraumes, der ihnen
eigentlich zusteht. Die Rede ist von Naturvölkern in den Regenwäldern, welche
auf Befehl der Großkonzerne abgeholzt werden, ohne Rücksicht auf die
Population, die in den wertvollen Naturschätzen lebt. Niemand der Eingeborenen
hat auch nur die geringste Chance sich gegen die Großkonzerne zu wehren. Es
gibt zwar Organisationen, die sich für den Erhalt der Regenwälder einsetzen,
aber gegen den Druck der Produktionsbetriebe, die die Rohstoffe für die
Produkte brauchen, die wiederum die Konsumenten benötigen, können keine
Organisationen der Welt etwas ausrichten, auch nicht wenn sie noch so viele
Mitglieder haben.
Alles
in allem kann man sagen, dass es überall auf der Welt noch viele Sprachlose
gibt. Ich persönlich hoffe jedoch, dass sich die Situation jener hilflosen
Menschen verbessern wird. Allerdings muss man dabei betonen, dass es ein Ding
der Unmöglichkeit darstellt, diese Veränderungen innerhalb von wenigen Tagen zu
vollziehen. Für jedes Problem innerhalb der Gesellschaft braucht es eigene
Lösungsansätze, denn jedes Problem muss anders gehandhabt werden. Aber fest
steht, dass ein Umdenken in den Köpfen der Einzelnen stattfinden muss. Es
rücken vermehrt die materiellen Güter in den Fokus des Interesses, wo sich
eigentlich die sozialen und menschlichen Werte befinden sollten. Es lässt sich
nicht im Entferntesten abschätzen, wie die zukünftigen Veränderungen auf diesem
Gebiet aussehen werden. Doch bei dem aktuellen Stand der Dinge, muss man fast
auf ein Wunder hoffen, wenn man auf eine positive Entwicklung hoffen will.
Bevor man den Woyzeck interpretiert, sollte man ihn verstehen. Das ist gar nicht so einfach. Insbesondere lässt sich der Mordkomplex mit seinen rituellen Aspekten kaum mit einem Sozialdrama vereinbaren. Tatsächlich hat Georg Büchner, als der die Mordszene verfasste, überhaupt nichts mit der sozialen Thematik am Hut, denn in der Urfassung gibt es weder einen Doktor noch einen Hauptmann. Allerdings bereits den vermeintlichen Wahnsinn bzw. die Stimme aus dem Boden. Sie offenbart und identifiziert (das wird gerne übersehen) durch den Familiennamen das weibliche Opfer, es heißt Margreth Woyzeck. Erst in der übernächsten Handschrift wird daraus die Marie Zickwolf. Wenn sie schließlich ausruft: "Das Kind gibt mir einen Stich ins Herz" heißt es aufpassen. Denn welches Kind meint sie? Das das kurz vorher eigentlich völlig überflüssigerweise (aber möglichst auffällig) das Messer gekauft hat und dem die Stimme aus dem Boden aufträgt, das weibliche Opfer zu erstechen?
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